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Blühender Kaktus Die Detailangaben über Ortsbestimmung, Permit (Genehmigung) und wie man hierhin kommt, sind auf der Seite Coyote Buttes South, Info & 1.Tour zu finden - wie auch auf Info-Seiten, die von dort verlinkt sind. Darum soll dies hier nicht nochmal wiederholt werden.

Weniger als ein Jahr nach meiner ersten Wanderung in dieses Sandstein-Wunderland kam ich in eine der faszinierendsten Landschaften Arizonas zurück - und mein Lieblingswandergebiet. Wer auch schon mal hier gewesen ist, wird wissen warum.

Dieses Mal wanderte ich mit einem jungen Schweizer, der schon mehrmals den Südwesten der USA besucht und erwandert hatte, aber noch nie in den Coyote Buttes bei Page gewesen war.
Wir planten unsere Wanderung für den Tag nach seiner Tour zur bekannten Wave (Info & Fotos) in den Coyote Buttes North.

1. & 2.Tour Am Vorabend hatten wir über das Cottonwood-Gebiet gesprochen, das der interessanteste Teil der Coyote Buttes South ist. Wir beide hatten Interesse an bestimmten 'Stellen'. Er wollte zur Cottonwood Spring und auf das Plateau. Ich war auf der Suche nach weniger bekannten Bereichen - zu einem, das ich Cottonwood East nenne, und auch in das Tal Cottonwood Cove, in das ich schon bei meiner 1.Tour von der Westkante des Plateaus hinuntergeblickt hatte.
Unsere Überlegungen waren leicht zu vereinen, aber die Wanderung würde damit mehr als 6 Stunden dauern - meist ohne Schatten und cirka ein Drittel durch Sand.

Beachte die vergrößerbare Karte und folge unserer Wanderroute (2.Tour, grün), die unten rechts begann und gegen den Uhrzeigersinn ablief.

Die Fahrt. In einem guten 4WD mit hoher Bodenfreiheit fuhren wir in Page am frühen Morgen ab und folgten der gleichen Strecke, die ich schon bei meiner letzten Tour fuhr. Von Page westlich auf der US 89, dann südlich auf der House Rock Valley Road (Beachte: Anfang 2004 bekam diese Dirt Road ein Straßenschild), am Wire Pass TH vorbei, bis zum Lone Tree TH. Von hier aus ging es auf der vielfach gefürchteten Straße (tiefe Fahrrinnen und stellenweise extrem sandig) weiter zur Poverty Ranch und zum eigentlichen Fahrziel - dem Cottonwood Cove Trailhead. Tja, wir blieben einmal im tiefen Sand stecken und die mitgebrachte Schaufel war für ein paar Minuten sehr hilfreich.

Für eine detaillierte Fahrtroutenbeschreibung besuche die Seite Coyote Buttes South Trailheads.

Wir parkten das Auto am Cottonwood Cove Trailhead nahe dem 'Gate' des Weidezauns, füllten unsere Rucksäcke mit einigen Wasserflaschen, Proviant, Karte, Kompaß und weiteren nützlichen Dingen für eine lange Wanderung an einem sehr warmen Tag.
Zuletzt speicherten wir noch den Standort des Autos im GPS und waren bereit für eine interessante Wanderung.


Melted Rocks, Cottonwood East
Melted Rocks, Cottonwood East Gebiet (vergrößerbar)


Die Wanderung. Auf der Seite meiner 1.Tour kann man folgendes lesen: Wir machten uns auf den Weg, und folgten zuerst der 'Straße' in Richtung Cottonwood Spring TH nördlich bis wir eine Anhöhe erreichten. Von hier aus bekommt man das erste Mal einen recht guten Überblick.
Nach Norden gewendet erblickt man zur Rechten eine stattliche Ansammlung von Teepees. Zur Linken kann man das sich erhebende Cottonwood Plateau, ebenfalls von Teepees 'umlagert' besser erkennen - einer Festung ähnlich. Hier verließen wir den Fahrweg, erkundeten die nahen zeltartigen Felsen und stiegen danach auf das Plateau auf.

So machten wir es auch diesmal. Entlang dem Fahrpfad den Hügel hinauf und oben wandten wir uns nach Osten, in Ri. Teepees. Ich nenne diesen Bereich 'Cottonwood East' (dieser liegt außerhalb der Permit-Zone), obwohl es keinen offiziellen Namen dafür gibt (zumindest nicht auf Karten).

COTTONWOOD EAST

Das letzte Mal hatte ich nur die ersten Teepees erkundet, die zwar 'recht schön', aber doch nicht außergewöhnlich sind - es gibt zu viele ähnlicher Teepees in den Coyote Buttes.

Cottonwood East
Cottonwood East Gebiet
(vergrößerbar)
Diesmal gingen wir weiter und höher hinauf und bald sahen wir die erste interessante, ca. 5 Fuß (1,5 m) hohe Sandstein-Formation. Diese erinnerte mich an einen viellagigen Pfannkuchenstapel, oben drauf mit einem umgedrehten Teller, und von zahlreichen 'Melted Rocks' umgeben.
Ermutigt durch diesen Fund suchten wir weiter und wurden belohnt. Und wie wir belohnt wurden!

Victory Tower, Cottonwood East
Victory Tower
(vergrößerbar)
An der Nordseite dieser erhöhten Gesteinsgruppe entdeckten wir einen großen Sandstein-Turm - etwa 40 Fuß (12 m) hoch (mein Wanderpartner schätzte sogar mehr) mit einer tollen Form. Vom Anblick gefesselt machten wir eine kurze Pause.
Ich hatte noch von keinem der beiden ein Foto am Internet oder in einem Buch gesehen, und so beschlossen wir zumindest den hohen und stolz stehenden Felsen zu benennen. Wir nannten ihn Victory Tower.

Nochmals schauten wir uns ein wenig um, aber nichts kam dem bereits Gefundenen auch nur nahe und damit wandten wir uns in Richtung Cottonwood Spring.

Blick Richtung Cottonwood Plateau
Blick Richtung Cottonwood Plateau
(vergrößerbar)
Nun am späten Vormittag wurde es merklich wärmer und ein Wind kam auf - nicht wirklich etwas, das wir uns in einer sehr sandigen Region gewünscht hatten.

Tipp: Flugsand kann nicht nur der Haut ein unsanftes 'Peeling' geben, er kann auch einer Kamera (insbesondere Objektive und Linsen) schaden. Schütze, wann immer möglich, die Fotoausrüstung vor Sand und direkter Sonneneinstrahlung!

Wir setzten unseren Weg von Cottonwood East in nordwestl. Richtung zur Cottonwood Spring fort. Es scheint nicht weit zu sein, aber es doch ein gutes Stück und erforderte einige Kraft und Ausdauer auf Sand zu wandern.
Dabei sahen wir einige schöne, gelbblühende Blumen.

Hin und wieder blickten wir auch zum Himmel um die Wolken zu beobachten. Wurden sie mehr und auch dunkler? Es schien so.

COTTONWOOD SPRING

Dieses Gebiet, der nördlichste Teil unserer Wanderung, ist vor allem durch den Standort des Altar of Sacrifice bekannt, ein von Michael Fatali fotografiertes Sandsteingebilde. Ich sollte besser sagen war bekannt, weil der obere Teil der fragilen Skulptur nicht mehr vorhanden ist. Abgebrochen, abgeschlagen, erodiert? Nun leider kein Foto mehr wert.

Gibt es noch mehr Interessantes hier? Diese Frage spornte uns an diesen Bereich weiter zu erkunden. Die klare Antwort: ja.
Nachfolgend zwei der Fotos, die ich dort gemacht hatte. Erinnert das linke an etwas?

Cottonwood Spring
Cottonwood Spring Gebiet
(vergrößerbar)

Cottonwood Spring
Cottonwood Spring Gebiet
(vergrößerbar)

Und wieder war es Zeit zum nächsten Ziel zu kommen - dem wenig bekannten Cottonwood Cove.

COTTONWOOD COVE

Cottonwood Cove
Blick Richtung Cottonwood
Cove (vergrößerbar)
Ich hatte schon bei meiner ersten Wandertour in den Coyote Buttes South in dieses Tal, eingebettet zwischen dem Cottonwood Plateau und dem südöstlichen Teil des Top Rocks, hinuntergeschaut und von hoch oben die zahlreichen Teepees und das interessant erscheinende, südlichste Ende des Tales gesehen - dieses hatte mich besonders neugierig gemacht.
Nun galt es dieses Talende zu erreichen - eine lange Wanderung in südwestlicher Richtung.

Noch ein letzter Blick zu den hier scheinbar nahen Teepees der Coyote Buttes North, dann folgten wir mit schnellen Schritten dem leicht ansteigenden Wash in der Talmitte. Apropos Teepees - dieses Tal ist 'Teepee Country'! Überall kann man Teepees in Gruppen sehen - von zweien bis zu etwa einem Dutzend.
Übergossene Teepees
'Übergossene' Teepees
(vergrößerbar)

Klein und groß, geformt in nahezu geometrischer Perfektion oder auch mit unzentrisch gelagerten Spitzen.

Der Wind hatte nicht nachgelassen. Der feine Flugsand stach immer noch auf der Haut und nur manchmal schützten uns die ziehenden Wolken vor der nun hochstehenden Sonne. Wir kamen der heißesten Zeit des Tages nahe und waren froh, daß wir eine Menge Wasser mitgenommen hatten.

Tipp: An langen, heißen Wandertagen ist es sehr wichtig genug und regelmäßig zu essen und zu trinken.
Essen bevor man Hunger vespührt. Ein 'Snack' alle zwei Stunden sollte den Energiepegel hochhalten. Trinke oft (ich bevorzuge Wasser) um einem zu hohen und gefährlichen Wasserentzug des Körpers (Dehydration) vorzubeugen. Trockene Lippen sind ein warnendes (!) Zeichen, daß man schon viel zu lange keine Flüssigkeit zu sich genommen hat. Suche einen nahen, schattigen Platz auf, trinke und raste.
Normalerweise trinke ich bei Wanderungen alle 15 Minuten etwas Wasser. Bei Pausen, die ich zum Essen nutze, etwas mehr. Zu Wanderbeginn hatte ich knapp 6 Liter Wasser im Rucksack und etwa 3,5 Liter zusätzlich im Auto verstaut (zur Erfrischung nach der Rückkehr am Trailhead).



Faszinierender Gesteinsbrocken
(vergrößerbar)

Nahezu in der Mitte des Cottonwood Cove fanden wir im flachen Wash einige interessante Gesteinsbrocken, die wie dreidimensionale Gitterstrukturen aussehen, mit etwa 3,5 cm breiten Hohlräumen.

Ähnliche feingliedrige Strukturen hatte ich bei meiner 1.Tour am Ost-Rim des Cottonwood Plateaus gesehen, aber dort waren die Strukturen weniger kubisch angeordnet, sondern eher schichtig.
Ich nehme an, daß diese Gesteinsbrocken hier im Wash vor vielen Jahren vom Rim, hoch über uns, abbrachen. Sturzfluten heftiger Regen bewegten sie in die Mitte des Wash und waschten weicheres Gesteinsmaterial über die Jahre aus. Übrig blieb das festere und nun sichtbare, strukturierte Gestein. Faszinierend!

Südl. Ende Cottonwood Cove
Südl. Ende Cottonwood Cove
(vergrößerbar)

Schließlich kamen wir dem Ende des Tales näher, wo eine große Gruppe von Teepees nahezu dessen Zugang versperrt. Eine Umgehung erschien uns als schnellster Weg in den hinteren Bereich.

Dann standen wir an der Sole der hohen und steilen Sandsteinwand. Ende? Noch nicht, eine Enge führte ein Pfad links nach oben - eine 'Drainage', einem kleinen Slotcanyon ähnlich, durch die die abfließenden Wassermassen bei heftig Gewittern abfließen.

Dort entdeckte ich eine interessante, geologische Stelle.

Auf den ersten Blick sah es aus, als wenn eine schwarze, starke Plastikfoilie in der Sandsteinwand eingebettet wäre. Und als geologischer Nichtfachmann kann ich nur sagen, daß dieses 'Schwarze' härter als das umliegende Gestein ist, fast scharz und (natürlich) nicht aus Kunststoff besteht. Ich nehme an, daß es sich im einen schichtförmigen Einschluß aus Eisen oder Mangan handelt, womöglich aus der Zeit stammend, als große Sanddünen und/oder ein Meer das Land überzogen. Ja, das war vor einer sehr langen Zeit!

Cottonwood Cove
Eisen oder Mangan (?) Einschlüsse
am südlichsten Ende
der Cottonwood Cove,...
(vergrößerbar)

Cottonwood Cove
...im unteren Teil einer steilen und
engen, natürlichen Regenwasser
'Drainage' (vergrößerbar)



Cottonwood Plateau
Westflanke Cottonwood Plateau
(vergrößerbar)
Es wurde schon spät, und wir beschlossen umzukehren. Das Cottonwood Plateau wartete auf uns.

Der nächste Abschnitt unserer Wanderung würde bald etwas anstrengend werden. Wir gingen zuerst an der Ostseite des Tales zurück und suchten nach einer guten Aufstiegsmöglichkeit zum West-Rim des Plateaus.
Nach etwa 30 Minuten begannen wir den Aufstieg. Es war steil, aber harter Sandstein bietet einen guten Untergrund für einen sicheren Tritt. Oben angekommen nützten wir eine kurze Rast für einen letzten, ruhigen Blick hinunter.

COTTONWOOD PLATEAU

Brain Rock Formationen
Brain Rock Formationen
(vergrößerbar)

Wir setzten unseren Weg bald wieder fort, zuerst ein kurzes Stück am Rim entlang und dan nach Osten, über das Plateau. Dies ist der meistbesuchte Bereich des Cottonwood Gebietes, der dem Wanderer neben tollen Gesteinsskulpturen auch herrliche Ausblicke bietet.

Es ist ein wahres Sandstein-Wunderland. Wir passierten unglaublich schöne, teilweise feingliedrige Figuren und wirklich große Brain Rock-Formationen. Alle paar Minuten sieht man ein weiteres, schönes Geschenk der Natur aus Sandstein.

Da ich bei meiner 1.Tour mehrere Stunden hier oben verbracht hatte, zeigte ich meinem Wanderpartner die schönsten Stellen, die ich kannte. Leider war nicht genug Zeit um ihm alle zu zeigen.

Nachfolgend zwei neue Fotos von recht interessanten Sandsteinformationen:

Cottonwood Plateau
Cottonwood Plateau
(vergrößerbar)

Cottonwood Plateau
Cottonwood Plateau
(vergrößerbar)


For more photos of the plateau please visit my pages Coyote Buttes South, Info & 1.Tour and Photo Collection 1.Tour.

Der letzte Abschnitt zurück führte uns an der Ostseite des Plateaus hinunter, durch den tiefen Sand zurück zum Fahrweg und dann zum Auto. Wir waren müde, aber glücklich. Wir hatten eine tolle Wanderung in einer der schönsten Gegenden des Südwesten abgeschlossen.

Die Fahrt zurück war problemlos und die Schaufel kam nicht zum Einsatz. ;-)
Ich erinnere mich daran, daß wir zuerst nicht viel sprachen. Unsere Gedanken wanderten noch immer durch das erstaunliche Cottonwood Gebiet - von einem schönen Eindruck zum anderen.

Info: Die gesamte Tour dauerte von der Abfahrt in Page bis zur Rückkehr dorthin etwa 10 Stunden.

Gedanken zum Schluß. In Page zurückgekommen, als wir über den Tag entspannt plauderten, meinte mein Schweizer Freund: Ich dachte nicht, daß diese Tour meine Wanderung zur Wave übertreffen würde - aber sie tat's, bei weitem. Ich möchte dies unbedingt wieder einmal machen. Hatte ich nicht ähnliches nach meiner 1.Tour versprochen?

Beachte: Man wandert auf eigene Gefahr. Sei Dir immer Deiner eigenen Fähigkeiten und Deiner Eigenverantwortung bei Wanderungen bewusst. Trage entsprechende Kleidung und Schuhe, und bringe immer (mehr als) genug Wasser mit.
Und ... LEAVE NO TRACE! ... hinterlasse keine Spuren! Packe alles ein, was Du mitgebracht hast oder nicht vor Deinem Besuch in dieser wunderschönen Gegend zu finden war.


Weitere Infoseiten zum Thema Coyote Buttes South und Wandern:
[Fotosammlung 2.Tour]
[Coyote Buttes South, Info & 1.Tour] [Fotosammlung 1.Tour]
[Trailheads / Karten]

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