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Mystery Valley
Mystery Valley
Es war schon immer mein Traum zwischen diesen majestätischen Monolithen zu reiten, und das Besondere sollte eine Übernachtung in der wunderschönen Landschaft des Monument Valleys sein.
Also begann ich das Internet nach Webseiten und Information darüber abzusuchen und kontaktierte einige Touranbieter per Telefon und Email. Das Ergebnis: viele der Anbieter, die ich kontaktierte, führten keine oder sehr eingeschränkte Reit-Touren durch (oder zeigten gar kein Interesse) und es sei nicht mehr erlaubt im Herzen des Monument Valleys zu übernachten. Das dafür zuständige Navajo Tribal Council hatte die Reglementierung geändert.
Dazu muß gesagt werden, daß es nach wie vor möglich sein soll eine Sondergenehmigung zu bekommen. Ein Ansuchen dafür muß aber beim 'Navajo Headquarter' in Window Rock eingereicht und begründet (Forschung, kommerzielles Filmen u. ä.) werden - ein bürokratischer Weg also, der nicht nur mit Kosten verbunden zu sein scheint.
Dann fand ich die Webseite
Navajo Country Guided Trailrides, auf der verschiedene Reitausflüge (auch mit Übernacht-Camps) in dieser Gegend angeboten werden. Ich ruf dort an und Evelyn (Chefin) bot mir einen Reitausflug mit Übernachtung im Mystery Valley (ein Teil des großen Monument Valleys) an. Dieser geführte Ritt würde über Mesas (Tafelberge) und weite, offene Flächen führen - zu schönen Felszeichnungen, alten Anasazi-Ruinen und beeindruckenden Felsbögen - und ein Übernacht-Camp inkludieren.

Das einzige Problem schien die Gruppengröße zu sein. Eine solche Tour würde normalerweise nur für Gruppen von 6 oder mehr gemacht werden. Also kontaktierte ich einige meiner Freunde. Doch außer meinem verläßlichen Wanderpartner wollte niemand diese Tour machen. Ich sah meinen Traum bereits verschwinden, aber rief Evelyn nochmals an.
Freundlich und hilfreich, wie sie auch schon in den vorherigen Telefonaten war, meinte sie nur, daß sie eventuell weitere Interessierte an diese Tour anschließen würde - und wir sollten uns keine Sorgen machen. Mit dieser Lösung hatte ich nun wirklich kein Problem und war nun 'happy'!
Sie erklärte mir, wo und wann man sich treffen würde, was wir benötigen würden und was sie zur Verfügung stellen könnte, falls notwendig.
Die Sache war abgemacht! Zwei Wochen später sollte mein Traum in Erfüllung gehen.

Die Anfahrt. Als wir ins Navajo-Land fuhren hingen dunkle, finstere Wolken am Himmel. Das war wirklich kein gutes Zeichen. Wir konnten den Regen vor uns sehen, und gerade als wir uns Kayenta näherten begann es zu regnen. Genaugenommen prasselte es regelrecht.
In Kayenta kehrten wir für einen Imbiss im McDonalds ein, das auch eine Ausstellung über die Navajo Codetalkers zeigt. Gerade als wir mit unseren Burgers fertig waren, hörte es zu unserer Überraschung zu regnen auf. Nun konnten wir wieder hoffen und fuhren die letzten Meilen weiter.
Wir erreichten den Corral, dem Treffpunkt für unsere Tour, der nur etwas hinter dem bekannten Berg El Capitano liegt, um etwa 15:30 Uhr. Wir waren eine halbe Stunde zu früh und begannen gleich unsere Ausrüstung aus- und umzupacken. Pünktlich trafen Evelyn und ihre Helfer in Trucks ein und wie sich herausstellte, würde sich niemand anderes an unserem Ritt anschließen.
Die Pferde wurden für uns ausgewählt, die Sättel aufgelegt und unsere Ausrüstung für die Nacht (Zelt, Schlafsäcke, Extra-Kleidung,...), Heu für die Pferde und alles andere Notwendige (Feuerholz, Geschirr, Essen, Getränke,...) auf einen Truck geladen. Unser freundliche Navajo-Guide überprüfte nochmals die Sättel und dann war es an der Zeit loszureiten.

Reitausflug ins Mystery Valley
Reitausflug ins Mystery Valley

Der Ritt. Wir folgten unserem Guide auf dem schmalen Weg den Hügel hinauf, der hinter dem Corral liegt. Zuerst schlug er ein gemütliches Tempo ein und erzählte uns einiges über das Mystery Valley und dessen Geschichte.
Bald passierten wir die Überreste eines alten Hogans, in dem eine alte Navajo bis zu ihrem Tod gelebt hatte. Von hier, dem Rücken dieses Tafelberges (Mesa), hatten wir den ersten guten Blick auf das schöne Mystery Valley.

Die Luft war frisch und vom Regen gereinigt und die Wolken waren verschwunden. Nun, nachdem die Straßen weit hinter und das Tal vor uns lagen, überkam mich ein besonderes Gefühl. Es ist schwierig zu beschreiben. Es bestand ein wenig aus dem Realisieren meines Traumes, erinnern der alten S/W-Filme mit John Wayne, in denen ich diese beeindruckende Landschaft zum ersten Mal gesehen hatte, dem aktuellen Wissen über die wirkliche Geschichte der Navajos und deren Kampf um ihr eigenes Land, meiner Freude am Reiten und einfach glücklich zu sein diesen Ausflug machen zu können.
Ich war schon meherere Male davor im Monument Valley Gebiet gewesen (z.B. die übliche Fahrt durch den Tribal Park), und es war immer etwas Besonderes für mich. Doch diesmal war das Empfinden noch stärker. Ich hatte das Gefühl ein Teil davon zu sein.

Felszeichnungen (Petroglyphs)
Detail einer der zahlreichen
Felszeichnungen (Petroglyphs)

Alte Ruinen in einer Höhle
Alte Ruine in einer Höhle


Als wir vom Hügel in die Ebene hinunterritten kamen wir an einem kleinen Wasserfall, der sich nur bei und nach starkem Regen bildet, vorbei. Dann sahen wir einige alte Anasazi-Ruinen und interessante Felszeichnungen. Ein weiteres Mal hielten wir am schönen Honeymoon Arch an, der sich von einer Felsformation zur anderen spannt.

Honeymoon Arch
Honeymoon Arch

Wir ritten entlang den steilen Felswänden der Monolithen und durchquerten einen seichten, breiten Bach, in dem wir die Pferde mal richtig anfeuerten, daß das Wasser richtig spritzte. Ein tolles Gefühl!

Die Sonne war dem Horizont schon recht nahe gekommen als wir das Camp erreichten und bald darauf traf auch der Truck mit der Ausrüstung ein, der eine andere Route genommen hatte. Das Zelt war rasch aufgebaut und das Abendessen am offenen Feuer zubereitet.
Ich kletterte noch für ein paar Minuten eine Felswand hinauf, um den Sonnenuntergang richtig genießen zu können und spielte einige Songs auf meiner Indianer-Flöte bevor ich mich dem Abendessen anschloß.

Glühende Felsen bei Sonnenuntergang
Glühende Felsen bei Sonnenuntergang
Blick auf das tieferliegende Camp
Blick auf das tieferliegende Camp

Es gab hervorragend gegrillte Steaks, Kartoffeln, Maiskolben, Salat, frisch zubereitetes 'Navajo Fry Bread' (eine Art Fladenbrot, auf heißem Stein zubereitet), während die Pferde ihr Heu bekamen. Das kleine Lagerfeuer erhellte sanft die rötlichen Felsen und Millionen Sterne leuchteten vom Himmel als die Navajos über ihr Leben erzählten.
Und bald war es an der Zeit in unsere Schlafsäcke zu kriechen.

Als wir zu Tagesanbruch aus dem Zelt lugten war das Frühstück bereits zubereitet. Heißer, starker Kaffee und 'Fry Bread' mit Zucker warteten auf uns an einem wunderschönen Morgen. Und eine halbe Stunde später waren wir für den Ritt zurück bereit.
Diesmal zeigte uns unser Guide eine andere Route. Es ging durch weites, offenes Land, wo wir auf weichem Sand nach Herzenslust gallopierten. Dann mußten wir wieder auf einen der Tafelberge hinauf und warfen nochmals einen langen Blick ins weite Tal zurück. Es war fast, als wenn wir einen nun guten Freund hinter uns lassen würden, und für einen Augenblick waren wir etwas traurig...
Bald darauf konnten wir wieder den El Capitano in der Ferne erkennen, und wir wußten damit, daß sich unser Reitausflug dem Ende näherte.

Nahe am El Capitano...
Nahe am El Capitano...
...und zurück am Corral
...und zurück am Corral

Zurück am Corral verabschiedeten wir uns, dankten unserem Guide und Evelyn, die wieder hierhergekommen war, für ihre Gastfreundschaft und die schönen Stunden, die wir durch diesen Ritt erleben durften. Ein tolles Erlebnis war zu Ende gagangen - ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden.


Alle Infos: Stand 2003

Link (öffnet in einem neuen Fenster):
Navajo Country Guided Trailrides Reit-Exkursionen ins Monument Valley und Mystery Valley E+D

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