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VERMILION CLIFFS WILDERNESS fototipps


Die Herausforderungen an Fotografen in diesem Bereich Arizonas sind vielfältig und gerade deshalb umso interessanter.
Gravierende Unterschiede herrschen zwischen dem Ablichten von Objekten an der Erdoberfläche (mit 'viel Himmel', z.B. The Wave in den Coyote Buttes) und dem Fotografieren in Oberflächeneinschnitten, wie Slotcanyons (mit 'wenig Himmel', z.B. Buckskin Gulch im Paria Canyon Gebiet).
Beide Beispiele möchte ich im Folgenden etwas näher betrachten.

FOTOTIPPS FÜR THE WAVE:

The Wave - Detail 2
The Wave, Detail (vergrößerbar)
Um optimale Ergebnisse beim The Wave-Fotografieren zu erhalten, sollte man bedenken, daß gerade hier, bei diesem reliefartiken Objekt, das Spiel von Licht und Schatten eine entsprechende Rolle spielen (siehe Foto).

Wenige Minuten Unterschied können zwischen einem hervorragenden und einem guten Foto entscheiden. Auch ein Grund, warum professionelle Fotografen mehrfach zur Wave wandern. Es ist einfach nicht möglich gleichzeitig an verschiedenen Stellen sein.

Die Wahl des Wanderdatums und der Wanderzeit können sich ebenso entscheidend auswirken.
Grundsätzlich bieten, wie fast immer, die weichen und warmen letzten Sonnenstrahlen eines Tages die besten Lichtverhältnisse (auch das erste Morgenlicht ist unter professionellen Fotografen sehr beliebt). Andererseits liegt aber der Kernbereich der Wave zu dieser Zeit im Schatten. Für diesen markantesten Bereich sind die Stunden um die Mittagszeit die besten.

Wer bei großer Hitze unterwegs ist, sollte seine Kamera vor zu langer, direkter Sonneneinstrahlung schützen. Filme, aber auch Elektronik können in Mitleidenschaft gezogen werden. Also verstauen, nicht an der Schulter baumeln lassen, wenn die Kamera nicht verwendet wird.

The Wave - Detail 1
The Wave, Detail (vergrößerbar)
Flugsand wirkt sich nicht nur an der Haut unangenehm aus, auch die Kamera leidet darunter und braucht Schutz. Feiner Sand kann in die Gewinde-Ritzen von Objektiven eindringen. Führe keinen ungeschützten Film- oder Objektivwechsel durch und entferne Sand von Linse oder Filter am Besten mit einem Mini-Blasbalg (niemals wischen, der Sand wirkt dann wie Sandpapier und hinterläßt Kratzspuren).

Insbesondere die faszinierenden Schichten-Linien des Navajo-Sandsteins in diesem Gebiet fordern die Fotografen heraus.
Wenn man das linke Foto anschaut, wird das Auge des Betrachters automatisch den Linien zur Sandsteinformation im Hintergrund folgen.
Beim oberen Bild erfolgt ähnliches. Das Auge des Betrachters folgt unbewußt den Linien beider Sandsteinwände und versucht zwischen den Wänden 'um die Ecke zu sehen'. Dieser intuitive Wunsch kreiert eine emotionelle Bindung: Was liegt dahinter?
In beiden Fällen werden diagonale (fallend und/oder steigend), dominante Linien (durch Farbe oder Licht/Schatten), wie auch asymetrische Aufteilung des Bildes gezeigt. Dies gibt einem Bild eine hohe Dynamik!

Viel Spaß und Erfolg beim Fotogafieren eines der schönsten Plätze im Südwesten der USA - The Wave.

FOTOTIPPS FÜR DEN SLOTCANYON BUCKSKIN GULCH:

Durch die Enge dieser Slotcanyons fällt nur selten bzw. wenig Licht bis auf den Canyonboden. Je höher die Canyonwände desto weniger Restlicht findet sich an Konturen im unteren Canyonbereich wieder. Um diese Feinheiten etwas besser zum Ausdruck zu bringen, sollte man vermeiden, daß sich der Himmel im Sucher bzw. Bild zeigt, da die Helligkeit des Himmels (bei automatischer Ganzbildbelichtungsmessung) die Belichtungszeit verkürzt und die sehr dunklen Felswände schwarz und ohne Kontrast erscheinen lassen.

Buckskin Gulch
Buckskin Gulch
(vergrößerbar)

Farbtöne in tiefen Slotcanyons liegen meist in dunklen braunen und blauen bis zu dunkelgrauen Bereichen (siehe Foto rechts).

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einfall von Sonnenstrahlen tief in den Slotcanyon, das je nach Richtungsverlauf des Canyons und/oder hohem Sonnenstand vorkommen kann.
Dadurch entstehen hohe Lichtintensitätsunterschiede, die sich meist in einer Überbelichtung von bestrahlten Stellen und gleichzeitiger Unterbelichtung von schattigen Stellen auswirkt. Ich versuche diese Situation meist zu vermeiden, aber es kann auch zu interessanten Fotos führen. Deswegen möchte ich nicht gänzlich davon abraten, aber es eher als Ausnahme oder Versuch betrachten.

Mit diesen Tipps und Anmerkungen sollten durchaus ansprechende und eindrucksvolle Fotos gelingen. Viel Erfolg!

Abschließend möchte ich noch darauf hinzuweisen, daß das Fotografieren in den nahe bei Page gelegenen Antelope Canyons teilweise andere Techniken erfordert.
Der dort vorhandene Sandstein ist heller, die Canyons sind weniger tief und die vor allem beim Upper Antelope Canyon vorhandenen kleinen Öffnungen durch die das Sonnenlicht eindringt, bieten andere Voraussetzungen.

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