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Schively Ranch, Montana
Joe und Iris tauchten auf, um die Gäste einzusammeln. Da es zwei Tage geregnet hatte konnten sie nicht über die Berge fahren, also ging es nach Lovell. Ich fuhr Iris nach, wir kauften noch in einem MegaStore ein, dann ging es zur Farm nach Lovell, wo ich mein Auto stehen lassen sollte.
Dort angekommen traf ich Steve im Korral, wie er grad seiner Tochter Kristen Reit-Unterricht gab. Cool... war, toll, ihn wieder zu sehen. Aber es gab auch trauriges zu berichten. Er fragte, ob ich mich an seinen Hund Tuff erinnere. "Klar!" ... "Da drüben ist er." ... Hmmm... kein Hund zu sehen... nur... ooops, ein Schild mit dem Namen Tuff drauf... Am Tag zuvor hatte ein Truck Tuff überfahren. Er war sofort tot :-( ... armer Tuff... armer Steve...
Jennifer, die Frau von Steve und Tochter der Rancher Joe und Iris, fuhr uns im Van zur Dryhead Ranch. Sie berichtete von einigen Änderungen. Im letzten Sommer haben sie die eigentliche Schively Ranch verkauft, der Gästebetrieb läuft von der benachbarten Dryhead Ranch weiter, das Land von Schively wird zurück geleast. So ändert sich für die Gäste nicht viel, sie übernachten halt nicht mehr auf Schively, wenn dort gearbeitet wird, sondern fahren zurück zur Dryhead Ranch. Die Schively Cabins sind derzeit in Lovell und werden in der nächsten Saison auf Dryhead aufgebaut. Dann gibt es auch einige Cabins mit eigenem Badezimmer.
Als wir auf Dryhead ankamen war es schon dunkel. Die Leute aus dem ersten Van konnten noch die tolle Landschaft sehen, bei uns war schon nichts mehr zu erkennen. Um so größer sollte dann die Überraschung am nächsten Morgen sein...
Zimmerverteilung, wir drei Deutsche endeten – wie ich es mir schon gedacht hatte – im Bunk House in der oberen Etage. Sehr rustikal, Badezimmer und WC über den Hof, aber sehr viel Platz.
Nach dem Dinner wollte ich eigentlich noch am Computer arbeiten, aber dann bin ich nur noch ins Bett gefallen.
Tag 7:
Montag, der erste Tag auf der Schively Ranch. Wir wurden alle in die Vans verladen und fuhren von der Dryhead Ranch rüber nach Schively, wo wir Rinder zusammen treiben sollten. Die Kälber sollten "Preweaningshots" bekommen. Also Impfungen zur Vorbereitung der Trennung von den Kühen.
Aber erstens kommt es anders als man zweitens denkt. Wir kamen auf Schively an... und... Überraschung!!! Da hatten doch nette Durchreisende alle Gates offen gelassen. Nicht nur, dass alle Mutterkühe und die Kälber wieder mit den Jungkühen gemixt waren, auch von den Pferden war weit und breit nichts zu sehen. Zum Glück fanden sich dann doch noch zwei an und so konnten sich Jay und Steve auf die Suche nach den anderen Rössern machen, während wir uns sonnten.
Pferdeverteilung! Ich hatte zufällig gesehen, dass Waco eins der "Wrangler-Pferde" war und fragte Jay, ob ich ihn reiten darf. Meine Freundin Tanja hatte ihn 1996 geritten und wollte ihn am liebsten mit nach Hause nehmen. Cool, ich bekam Waco für die ersten 2 Tage. Angelika und Kati bekamen auch ihre Pferde, hatten allerdings nicht so aufgepasst, als ich Zeichen gab, wenn ein besonders gutes Pferd aus dem Korral gefischt wurde. So endete Angelika auf John Blue, bei dem sie etwas mit der Lenkung zu kämpfen hatte :-).
Als alle endlich beritten waren wurden die Gates gesetzt und die verstreuten Herden zusammen getrieben. Als wir alle da hatten, wo sie hin sollten, war es zu spät, noch mit dem Impfen anzufangen. Also sind wir zurück zum Schively Headquarter, haben die Pferde laufen lassen, Waco blieb als Treiberpferd im Headquarter zurück, wir fuhren nach Dryhead, wo Marie schon ein traumhaftes Abendessen für uns gezaubert hatte.
Tag 8:
Dienstag, wieder per Van nach Schively. Angelika bekam ein "Austauschpferd" und zusätzlich einen Sporen von mir. So haben wir den Ritt gut überstanden. Dieses Mal haben wir die Rinder sortiert und dann wurden die Kälber geimpft. Alles in einer Brathitze! Als dann alle fertig waren sind wir wieder per Van nach Dryhead.
Tag 9:
Mittwoch. Überraschung, Angelikas Koffer war in Lovell auf der Farm angekommen und Jennifer brachte ihn mit zur Ranch!
Heute sollten wir die Pferde nach Dryhead rüber reiten. Kein Pferde-Treiben, es waren ja nur unsere Reitpferde auf Schively. Zuerst sind wir noch mal los, Rinder umtreiben, dann ging es rüber nach Dryhead. Ein toller Ritt!
Tag 10:
Donnerstag. Pferdewechsel. Ich hatte nicht aufgepasst, schwupps war "mein" Pferd 4H "weg". Jay und Steve hatten nicht daran gedacht, dass ich immer 4H habe. Nun stand ich da mit langer Neese... aber Bob, der 4H an der Strippe hatte, meinte, dass er das Pferd nicht kennt und wenn es mit den Cowboys ok wäre, dann würde er tauschen. Ich flitzte also zum Korral, bekam das ok von Jay und Steve und sie drückten mir auch gleich ein Ersatzpferd für Bob in die Hand. Manno, der Tag war gerettet!
Nun hatte ich Angelika und Kati erzählt, dass ich mit 4H schon ohne Sattel und Zaumzeug geritten bin. Nur so mit Strippe um den Hals. Da meinten sie nun: "Ok, hier ist 4H, dann schnapp’ Dir mal eine Strippe und zeig’ uns, wie das geht." ... Oooops, das Pferd 4 Jahre nicht gesehen... was solls... Strippe geschnappt, rum um 4Hs Hals, raufgekraucht und eine Runde über den Hof, vorwärts, rückwärts, seitwärts... Und Tricia meinte: "So, und nun im Trab!" ... Auch kein Problem. Da schauten sie doch etwas überrascht... :-).
Nach dem flinken und bequemen Waco war die Umstellung auf den eher etwas fauleren 4H etwas gewöhnungsbedürftig, aber 4H ist halt ein Charakterpferd!
Wir haben mit Jay und Steve Rinder gesucht und umsortiert. Tolles Gelände!
Nachmittags gab es mal etwas ganz ungewöhnliches: Wir wurden in Van und Pickup gepackt und fuhren zum Bighorn Canyon, zum Sight Seeing. Eine alte Cabin, der Canyon, eine Klapperschlange... wir hatten viel Spass...
Tag 11:
Freitag. Wieder Rinder suchen, dieses Mal ging es noch weiter weg. Das Gelände war ziemlich Anspruchsvoll und Wayne hatte fast einen Unfall, als er am Steilhang vom Pferd runter wollte. Zum Glück konnte er sich noch halten und kam samt Pferd wieder gut oben an. Es war aber echt gefährlich! Wir haben Für Wayne und Burt einen einfacheren Weg ins Tal gefunden und alle waren heilfroh, als wir wieder beieinander waren.
Nachmittags waren wir wieder zu Hause, Jennifer zeigte uns das Video, das sie in den vergangenen Tagen von uns aufgenommen hatte, wir erledigten die letzten Einkäufe im Ranch Store...
Tag 12:
Sonnabend... der Tag der traurigen Gäste: WIR WOLLEN NICHT NACH HAUSE! Ich hatte mir 4H im Korral deponieren lassen, wollte nicht mit auf den Ausritt, weil ich noch so viel am Computer basteln musste. Fotos sortieren, CDs brennen... ich fragte immer, ob ich noch Zeit hätte... Klar... Hab’ 4H dann doch auf die Koppel gesteckt, weil ich nicht mehr zum Reiten kam. Keine Zeit. Auf einmal hieß es, dass sie JETZT nach Billings losfahren wollen. AUA!!! Da hab’ ich in ein paar Minuten alles in meine Taschen geworfen und dann ging es auch schon los, nach Lovell, wo mein Auto auf der Farm wartete.
Dort angekommen hab’ ich alles umgeräumt und bin dann in Richtung Südosten losgedüst. Wollte ja so schnell wie möglich nach Gillette, wo Sabine schon auf mich wartete.
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