Zum Gedenken
   an einen guten Freund:
   ...Hunter...


* 28. März 1953 in Herne
gest. 3. Mai 2007 in Hagen



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Flieger, grüß mir die Sonne... Erinnerung an Hunter...
1990, Tour von Extrabreit, als Support die Bernward Büker Band, ich als Backline Roadie mit on the road...
2007, wieder ein Freund weniger... Hunter, wir vermissen dich...

 
 






Der Kapitän ist von Bord gegangen

Hagen. Der Kapitän ist von Bord gegangen. Er segelt jetzt unter anderer Flagge in uns unbekannten Gewässern.

Am Donnerstag kurz vor Mitternacht schlief "Hunter" nach langer, schwerer Krankheit entspannt und ruhig für immer ein. Hunter wurde nur 54 Jahre alt. Unter seinem bürgerlichen Namen Wolfgang Jäger kannten ihn nur die engsten Freunde. Als "Hunter" aber war der Musiker in Hagen und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wie ein bunter Hund.

Bereits als Teenager nahm ihn die Musik fest in den Griff Geboren wurde der Mann, dessen Filzkappe zu seinem Markenzeichen wurde, am 28. März 1953 in Herne. Schon in Kindertagen aber zog die Familie um nach Hagen. Bereits als Teenager packte ihn die Musik - und ließ ihn bis zuletzt nicht mehr aus ihrem Griff.

Wolfgang Jäger lernte bereits in den 60er Jahren Gitarre zu spielen. Übrigens äußerst fundiert in Theorie und Praxis. In einigen lokalen Bands gab er den Ton an, bis Mitte der 70er Jahre "Grobschnitt" anfragte.

Mit dieser Band schaffte Hunter den unglaublichen Satz vom regionalen Sprungbrett bis in die höchsten Sphären der Rockmusik. Unvergessen der Auftritt "Grobschnitts" 1979 beim Rockpalast-Livekonzert des WDR. Hunter - ganz in Weiß gekleidet - spielte sich mit seinem perfekt gezupften Bass in die Herzen der Fans.

Zwei Jahre später wechselte Hunter zu den Kollegen von "Extrabreit". Zuvor half er den "Stripes" und Nena auf die musikalischen Sprünge.

Auch dank seines Erfahrungsschatzes und seines großen musikalischen Hintergrundes katapultierte sich Extrabreit innerhalb weniger Monate bis in die höchsten Chart - Platzierungen und erhielt zwei Goldene Schallplatten.

Ab der 90er Jahre spielte Hunter in mehreren kleinen Bands und produzierte in seinem eigenen "White-House"-Studio. 2004 schließlich kletterte er mit den "Los Invalidos" dem "Langen Oskar" Stunden vor dessen Sprengung noch mal aufs Dach und präsentierte vor Presse- und Fernsehkameras den Abgesang auf das Sparkassenhochhaus.

Doch es waren nicht nur Hunters musikalische Qualitäten, es waren vielmehr seine menschlichen Eigenschaften, die ihn prägten: vorurteilslos und immer hilfsbereit, quirlig und stets direkt. Für Hunter war jeder Mensch erst einmal gleich, ob Oberbürgermeister oder Habenichts. Er machte da absolut keine Unterschiede. Hunter lebte stets aus dem Gefühl heraus. Ein Bauchmensch in einer kopfmäßig überbelasteten Welt. Ein echtes Hagener Original eben. Ohne Hunter, den Mann mit der Kappe, ist Hagen ärmer geworden.

04.05.2007  Von Martin Schirmer



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